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Sexualisierte Zeichentrickfiguren

Eine internationale Medienanalyse von 580 Fernsehsendungen für Kinder kommt zu dem Ergebnis, dass zwei Drittel aller Hauptfiguren im Kinderprogramm männlich sind und weibliche Charaktere oft an überzogen sexueller Ausstrahlung und Untergewicht leiden müssen.

Kinderfernsehen Bei der vom Internationalen Zentralinstitut für Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) erfassten Studie, wurden 30.000 Fernsehsendungen der Kindermedienlandschaft aus 24 Ländern auf altergerechte Inhalte und die jeweiligen Geschlechterdarstellungen untersucht.

Das Ergebnis zeiget, dass in nur etwa 32 Prozent der Sendungen weiblichen Figuren eine Hauptrolle darstellen. Während männliche Charaktere eine Bandbreite von Couch-Potato bis Basketball-Jungstar aufweisen, werden Mädchen zumeist in der Rolle des überforderten sexy Girls mit barbiegleicher Taille inszeniert (eine der Barbie ähnliche Figur ist für Frauen übrigens nur bei einer Größe von 1,88 Meter bis 2,26 erreichbar).

Dabei interessieren sich Kinder für sexualisierte Zeichentrickfiguren gar nicht in diesem Ausmaß. Erst Mädchen ab dem Alter von 11 bis 12 Jahren befanden stereotyp angelegte Mädchenfiguren tendenziell interessant. Altergemäss setzt hier mit der Reife, Neugier und Vergleich im Bezug auf die eigene Weiblichkeit unter den Mädchen ein. Die Burschen unter den 1000 befragten Kindern bevorzugten in der Charakterdarstellung übrigens rundlichere Körperformen bei Mädchen.

Das das Fernsehen und die darin vermittelten Rollen zur Identitätsbildung von Kindern beitragen ist unbestritten. Auf der Webseite des IZI lassen sich Informationen und Inhalte zu weiteren Untersuchungen, wie beispielsweise zu Themen der Religion oder Humor in Fernsehsendungen für Kinder, einsehen.


www.br-online.de/jugend/izi/ - Webseite des IZI

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