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Gefahren für Jugendliche durch Online-Pornografie

Eine aktuelle Studie zeigt, dass immer mehr Jugendliche unfreiwillig mit pornografischen Inhalten beim Surfen im Internet konfrontiert sind. Die wiederhohlte Darstellung nackter Körper kann zur Verzerrung von sexuellen Vorstellungen der Jugendlichen führen und auch eine gesunde psychische Entwicklung im Zusammenhang mit diesem Thema gefährden.

Nackte Abbildung Ein Drittel aller jugendlichen Internetbenutzer sind beim Surfen mit pornografischen Inhalten auf Webseiten konfrontiert. Dies geschieht jedoch häufig nicht beabsichtigt, wie eine Studie der Universität New Hampshire zeigt. In den vergangenen zwölf Monaten waren 42 Prozent der Befragten auf pornografischen Seiten gelandet, zwei Drittel davon hatten die Seiten jedoch nicht in Form eines "bewussten Ansurfens" selbst aufgerufen.

Für die Studie wurden 1500 Internetnutzer im Alter zwischen 10 und 17 Jahren befragt. Als Webseiten mit pornografischem Inhalt galten jene, auf denen Menschen nackt oder bei sexuellen Handlungen zu sehen waren. Verstärkt wurden jene Webseiten von 13- bis 17-Jährigen gesehen, aber auch schon 10- und 11-Jährige (16% der Mädchen und 17% der Jungen) hatten schon unfreiwillig Kontakt mit Internetpornografie.

"Für Jugendliche besteht die Gefahr solcher Darstellungen darin, dass ihre Vorstellung von Sexualität durch diese Angebote nachhaltig geprägt wird", sagt der Erziehungswissenschaftler Josef Aigner von der Universität Innsbruck. Eine Vermischung der virtuellen und realen Welt findet statt, ohne korrigierenden Einfluss.

Anfangs waren die Kinder und Jugendlichen meist geschockt, aber schon bald gewöhnten sie sich an die Darstellungen und ein Abstumpfungseffekt trat ein. Die Anbieter der pornografischen Seiten nehmen den Jugendlichen die altersentsprechende Spannung und reale Erfahrung ihrer Sexualität weg. Da die Eltern meist gar nicht wissen, was ihre Kinder auf dem Bildschirm sehen, können sie die Eindrücke auch nicht entsprechend thematisieren und korrigieren.

Die Studie zeigte, dass Filterprogramme und Sperrdienste keinen ausreichenden Schutz vor den pornografischen Seiten im Netz bieten. Die Wissenschaftler fordern daher sichere Programme zum Schutz der Jugendlichen.


Links:
www.uibk.ac.at - Leopold-Franzens Universität Innsbruck
www.unh.edu - University of New Hampshire

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Kommentar von Jürgen Würger |

Ich denke, dass es nicht ganz stimmt, dass diese jugendlichen sich ganz und gar unfreiwillig diesem Thema stellen und niemals auf so eine Pornowebseite gehen würden. Ich denke eher, dass sie eher die Neugier bei solchen pornographischen Werbungen geweckt wir. Desweilen ist man ja in diesen Jahren in der Pubertät und das heißt man ist ziemlich auf so etwas versessen.