(Kommentare: 0)
Die Toniebox: wir haben den Hörspielwürfel getestet
Bereits zwei Mal wurde sie auf der Spielwarenmesse in Nürnberg präsentiert, den Red Dot Design Award 2016 in der Kategorie Best of the Best hat sie auch bekommen und sogar im Fernsehen war sie schon: die Toniebox. Wir sind also neugierig geworden und wollten den kleinen Würfel, der ein ganz neues Hörvergnügen verspricht, genauer unter die Lupe nehmen.
Wie funktioniert die Toniebox? Was können die handbemalten Tonies? Und verstehen Dreijährige schon, was sie mit dem Würfel anstellen sollen? Viele Fragen, noch mehr Antworten – die Toniebox im Praxistest.
Die schlaue Box
Da steht er also, ein kleiner Würfel, nicht größer als 12cm. Die Mini-Testperson ist sofort begeistert und untersucht das wundersame Ding ganz genau. Wozu sind die kleinen Ohren denn gedacht und warum hat der Würfel Löcher? Dass die Toniebox tatsächlich als Spielwürfel durch das Wohnzimmer gewürfelt wird, können wir in letzter Sekunde noch verhindern. Die große Testperson schaut skeptisch und versucht sich die Bedienungsanleitung durchzulesen. Neben einem neugierigen Kleinkind ein schwieriges Unterfangen, also wird statt gelesen nur überflogen. Da die Toniebox aber ein recht unkomplizierter Würfel ist, verstehen wir auch so, dass wir die Box erst einmal einrichten müssen. Dazu braucht man einen WLAN-Anschluss, ein Smartphone/Tablet oder einen Computer und die aktive Toniebox. Vor der ersten Inbetriebnahme müssen wir die Box auf die mitgelieferte Ladestation stellen. Sie aktiviert sich dann sozusagen von selbst, wir können mit der Installation beginnen.
Bedienung
Unter meine.tonies.de/setup steht alles bereit, was wir für das erste Setup der Box benötigen. Schritt für Schritt folgen wir den Anweisungen und nach wenigen Minuten, ist alles eingerichtet. Jetzt noch die Registrierung in der Toniecloud – das Kleinkind hibbelt unruhig umher, wo war noch mal das WLAN-Passwort? Zwei Toilettenpausen (wir verabschieden uns gerade von den Windeln), eine Handvoll Rosinen und einen großen Schluck Wasser später, ist auch die Anmeldung in der Cloud über die Bühne. Kann es nun endlich los gehen? Die kleine Testperson verzieht sich mit der Toniebox auf die Couch, die bunten Tonies im Gepäck. Sie hat sofort verstanden, dass man die Figur (in diesem Fall ist es der Löwe aus dem Starter-Set) auf die Box stellen muss.
Dann folgt das große Staunen: die Box macht Geräusche, ein Mann erzählt die Geschichte vom Löwen, der sich in die Löwin verliebt und wenn man die kleinen Ohren drückt, verändert sich die Lautstärke. Nun ist der Entdeckergeist entfacht, die Figur wird vom Würfel genommen und wieder drauf gestellt und wieder und wieder und wieder. Die Geschichte startet genau dort, wo sie aufgehört hat. Spannend! Mittlerweile ist auch die große Testperson ehrlich begeistert – das liegt vor allem daran, dass sich das Kleinkind schon unfassbare 15 Minuten in Ruhe mit der Toniebox beschäftig hat. Alleine, friedlich und ohne sich auch nur einmal zu beschweren. Ein Wunderding, diese Box!
Lieblingsgeschichten
Patric Faßbender, der Vater der Toniebox, hatte keine Lust mehr auf zerkratze Cds, MP3-Player oder gar Smartphones im Kinderzimmer. Also musste eine andere Lösung her und da es die am Markt noch nicht gab, hat er gemeinsam mit Marcus Stahl die Toniebox entwickelt.
Die Inhalte kommen direkt von der Toniecloud auf die Box (dafür benötigt man eine aktive WLAN Verbindung), dank NCF-Chip erkennt der Würfel die jeweilige Geschichte. Mittlerweile gibt es schon 37 Tonies. Die Hörspielfiguren sind zwischen fünf und acht Zentimeter groß, handbemalt und auch im Regal hübsch anzusehen. Bei den Geschichten ist für jeden Geschmack und jede Altersklasse etwas dabei: Allzeit-Lieblinge wie der Rabe Socke, die Maus, das Sams, Tiger & Bär von Janosch oder Meine Freundin Conni finden sich genauso wie Kinderlieder, Griechische Sagen und Wissenswertes aus der Was ist Was-Reihe. Diesen Sommer bekommt die Tonie-Familie Zuwachs. Für Juni sind Abenteuer der drei ??? Kids angekündigt, sowie Geschichten von Käpt’n Sharky und Ella. Im Juli erscheinen u.a. Geburtstagslieder und Geschichten vom kleinen Hui-Buh.
Kreativ-Tonies
Neben den Hörfiguren gibt es auch die so genannten Kreativ-Tonies. Die Piraten, Gitarristen, Ritter, Sängerinnen und Meerjungfrauen (um nur ein paar Figuren zu nennen) bieten Platz für eigene Inhalte. 90 Minuten Spielzeit können individuell befüllt werden. Entweder mit Musik, Geschichten oder persönlichen Aufnahmen.
Tipp: wir haben die Lieblingsgeschichten der kleinen Testperson selbst aufgenommen und damit den Kreativ-Tonie besprochen. So haben wir für Zwischendurch eine willkommene Abwechslung und der Blick des Kindes, wenn die Stimme der Eltern plötzlich aus der Toniebox erklingt, obwohl Mama oder Papa ja im Raum stehen, ist einfach unbezahlbar. Die personalisierten Inhalte können mit Hilfe der Tonie Smartphone-App aufgezeichnet und gespeichert werden. Nach einem schmerzlosen Synchronisationsvorgang liegt der Inhalt auf dem Kreativ-Tonie bereit, zumindest so lange bis er überspielt wird.
Unser Fazit
Die einen halten es vermutlich für eine überflüssige Spielerei, die anderen sind von Design & Funktion der Toniebox restlos begeistert. Wir befinden uns irgendwo dazwischen. Eine CD tut es natürlich auch, so ehrlich muss man sein. Allerdings ist der Hörspielwürfel wirklich schön gemacht und eine gut durchdachte Sache. Toll finden wir, dass Kinder den Würfel überallhin mitnehmen können, er hat auch im kleinsten Kuscheleck noch Platz. Die Tonies sind hochwertig gefertigt und geben dem Ganzen eine spielerische Note. Farben und Formen sind ansprechend, selbst die Kleinsten verstehen sofort, wie sie den Hörspielwürfel bedienen können. Dass man die Kreativ-Tonies auch mit persönlichen Grußbotschaften und „Mama-Geschichten“ bespielen kann, zeigt, dass hier nicht nur kluge Geschäftsleute, sondern auch erfahrene Eltern am Werk waren.
Ein Must-Have ist die Toniebox nicht, aber dennoch können wir sie wärmstens empfehlen. Die Hörspielfiguren sind auch eine tolle Geschenkidee für alle Omas, Opas und Tanten, die ohnehin nicht wissen, worüber sich der Nachwuchs freuen würde. Wir sind mit dem smarten Würfel ganz und gar zufrieden und schließen mit ein paar Fakten: die Toniebox hat eine Akkulaufzeit von bis zu 7 Stunden und einen UVP von 79,95 Euro. Der Würfel ist in den Farben Rot, Grün, Hellblau und Beere erhältlich. Derzeit gibt es 37 Tonies. Das Sortiment wird laufend erweitert.
Und wurde für diesen Test eine Toniebox kostenlos zur Verfügung gestellt.
Einen Kommentar schreiben