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Zecken - Begleiter von Frühling bis Herbst
Die Temperaturen steigen. Es sprießt und blüht in den Wäldern und auf den Wiesen. Doch nicht nur wir Menschen halten uns nun wieder öfter in der Natur auf. Kleine Parasiten werden ebenfalls aktiv und lauern ihren Wirten auf - die Zecken. Ihre Nahrung ist das Blut von Säugetieren, Vögeln und anderen Tieren.
Zecken gehören zu den Milben und werden der Spinnentierklasse zugeordnet. Weltweit existieren etwa 650 verschiedene Zeckenarten. In unseren Gefilden ist vor allem der Holzbock bekannt, der sich in warmen und feuchten Gebiete, wie Wiesen, Waldlichtungen und an Seeufern aufhält.
Die Entwicklung einer Zecke
Die Larve ist ca. einen halben Zentimeter groß und nimmt ihre erste Blutmahlzeit von kleinen Säugetieren, wie Igeln oder Mäusen zu sich. Nachdem die Larve sich vollgesogen hat, lässt sie sich vom Wirt fallen und häutet sich. In der mehrwöchigen Reifungsphase wird die Larve zur Nymphe und bewegt sich ab diesem Zeitpunkt freilebend auf Böden, Sträuchern und Gräsern. Sie begibt sich erneut auf Wirtssuche und entwickelt sich nach einem weiteren Opfer zur erwachsenen geschlechtsreifen Zecke. Die weiblichen Zecken saugen mehr Blut als die Männchen, da sie bis zu 3000 Eier legen und dafür große Energiereserven benötigen. Die Weibchen nehmen dabei, das bis zu 200-fache des eigenen Körpergewichts auf.
Wie gelangt der Parasit zum Wirt?
Zecken klettern auf Gräser, Büsche oder Bäume bis zu einer Höhe von maximal 1,50m. Dort warten sie auf ihren Wirt. Sie besitzen ein besonderes Organ, mit dem sie auf die Reize des Wirtes reagieren. Dieses Haller"sche Organ befindet sich im vorderen Beinpaar und reagiert auf Temperaturveränderungen und Gerüche.
Zecken nehmen auch Lichtveränderungen und Vibrationen wahr und sind somit bestens ausgestattet, um ihren Wirt zu erkennen. Sobald sie Veränderungen bemerken, wechseln sie blitzschnell von der Ruhestellung in die Lauerposition. Berührt der Wirt die Pflanze, auf der die Zecke bereits lauert, lässt sie sich abstreifen und begibt sich auf der Haut des Wirtes auf die Suche nach einer geeigneten Stelle, an der sie Blut saugen kann. Zecken bevorzugen warme Stellen, an denen die Haut dünn ist, zum Beispiel in den Kniekehlen, an den Armen, hinter den Ohren oder auf der Kopfhaut.
Wie läuft der Prozess des Blutsaugens ab?
Die Zecken benutzen ihre Mundwerkzeuge, um die Haut aufzuschneiden und setzen zum Saugen an. Im Speichel der Zecken befindet sich allerdings ein Wirkstoff, der die Einstichstelle betäubt und somit den Biss meist unbemerkt lässt. Zecken können bis zu zwei Wochen an einer Stelle Blut saugen. Wenn sie genügend Blut aufgenommen haben, fallen sie ab.
Wie werden Krankheiten durch Zeckenbisse übertragen?
Die Frühsommer- Meningoenzedophalitis (FSME) wird von einer infizierten Zecke beim Biss übertragen. Auch ein schnelles Entfernen der Zecke verhindert diese Virusübertragung nicht.
Kommt es zur Ansteckung, treten grippeähnliche Symptome auf. Diese halten ein bis zwei Wochen an und es schließt sich eine beschwerdefreie Phase an. Nach dieser Zeit erkrankt die infizierte Person an einem Rückfall mir grippeähnlichen Beschwerden. Unter Umständen können Hirnhaut, Gehirn und Rückenmark befallen sein. Um diesen Beschwerden vorzubeugen, gibt es Impfungen, die inaktive, abgetötete FSME- Viren enthalten und somit eine Immunisierung erzeugen.
Nachdem es bis März 2002 zeitweise keine Impfung für Kinder gab, besteht nun wieder die Möglichkeit des Impfens ab dem ersten Lebensjahr. Jüngere Kinder reagieren häufig mit Fieber auf diese "nach Angaben der Ärzteschaft" ungefährliche Impfung. Beruhigend ist auch der Fakt, dass nur 0,5% der erkrankten Kinder in Folge neurologische Schäden aufweisen. Eine Impfung wird meist in Risikogebieten oder bei geplanten Urlauben in eben diese Gebiete empfohlen. Ist dies nicht der Fall, so ist das gründliche regelmäßige Absuchen des Körpers nach Zecken eine wichtige Präventionsmaßnahme.
Die bekannteste Krankheit, die von Zecken in unseren Gefilden übertragen wird, ist die Lyme- Borreliose. Die Zecke beginnt Blut zu saugen und gleichzeitig vermehren sich Borrelien im Darm der Zecke. Diese Erreger gelangen mit den Ausscheidungen der Zecke in den Wirtskörper. Doch bis es soweit ist, vergehen einige Stunden, so dass das schnelle Aufspüren und Entfernen der Zecke in diesem Fall Schutz vor der Krankheitsübertragung bieten kann. Die Stundenanzahl kann nicht genau festgelegt werden aber man geht von ungefähr 24 Stunden aus, bis es zur Übertragung kommt. Andere Studien sprechen allerdings auch von 8 bis 10 Stunden. Fakt ist, dass das Absuchen der Kleidung und der Haut direkt nach dem Aufenthalt im Freien eine sinnvolle Methode zur Vorbeugung ist.
Was gibt es beim Entfernen einer Zecke zu beachten?
Der Vorgang muss behutsam und vorsichtig ablaufen. In erster Linie ist das richtige Werkzeug eine Voraussetzung, um die Zecke professionell zu entfernen. Eine Pinzette lässt sich nah an der Haut zwischen Zeckenkopf und "körper ansetzen, um dann langsam und ohne quetschende und drehende Bewegungen die Zecke aus der Haut zu lösen. Besondere Vorsicht ist geboten, da bei Quetschungen am Zeckenkörper die Krankheitserreger vermehrt über den Speichel in die Wunde injiziert werden. Daher ist zu empfehlen die Zecke langsam und ruhig aus der Wunde zu ziehen.
Zusätzlich ist von allen alten Hausmittelchen abzuraten denn Butter, Öl oder Nagellack auf der Zecke versetzen sie in einen Todeskampf, in dem sie vermehrt Krankheitserreger aus dem Darm hoch würgt und über den Speichel in die Wunde abgibt. Um einen Verdacht auf Krankheiten auszuschließen, kann man die Zecke in ein Labor schicken und sie dort untersuchen lassen. So kann man auf Nummer sicher gehen, ob es beim Biss zu einer Übertragung von Krankheiten gekommen ist oder nicht.
Kinder können mit Zeckenschutzimpfungen zum Teil geschützt werden, die nur die Hälfte der Wirkstoffe einer Erwachsenendosis enthalten und somit wesentlich verträglicher sind. Bevor man sich für eine Impfung entscheidet, ist es jedoch Ratsam sich über Nebenwirkungen und die dafür gesundheitlichen Voraussetzungen zu informieren.
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