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Windpocken (Varizellen)

Bei Windpocken handelt es sich um eine ansteckende Virus-Infektion, die jedermann betreffen kann. Zumeist stecken sich Kinder an. Deswegen zählt man sie, genauso wie Schafblattern, Feuchtblatter oder Wilde Blattern zu den klassischen Kinderkrankheiten.

Was sind Windpocken und wie werden sie übertragen?

Windpocken Die durch Viren übertragenen ‚Windpocken’ gelten im Allgemeinen als hoch ansteckend, da sie durch die Luft übertragen werden und auch ohne unmittelbaren körperlichen Kontakt mit Kranken ausgelöst werden können. Die leichte Übertragbarkeit durch den Wind hat der Infektion den Namen ‚Windpocken’ gegeben, da die Übertragung zumeist durch Kinder und Erwachsene beim Niesen, Sprechen oder Husten weitergegeben wird. Die typischen Symptome der Krankheit beginnen mit Kopfschmerzen, Unwohlsein sowie Fieber und zeigen sich äußerlich in Form von roten linsengroßen Flecken, die sich zu wasserhältigen und juckenden Bläschen ausbilden.

Die Inkubationszeit, also jene Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch, variiert in der Regel zwischen 12 und 21 Tagen. Bei einer Erkrankung treten Windpocken an allen möglichen Körperstellen auf, sowohl die Schleimhaut im Mund, die Augen, der Intimbereich wie auch die Kopfhaut können betroffen sein. Nach einiger Zeit zerplatzen die Bläschen und bilden eine Kruste, wonach aber noch die Möglichkeit der Nachbildung besteht. Die juckenden Blässchen können auch danach den Körper in Schüben mehrmals befallen. Erkrankte Kinder oder Erwachsene zeigen in manchen Fällen auch Fieberschübe bis zu 40 °C, in diesem Fall ist es ratsam viel zu trinken.

Aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr erkranken die meisten Menschen bereits in der Kindheit an Windpocken, was im Allgemeinen gut ist, da bei Kindern die Krankheit ohne größere Probleme verläuft. Bei Erwachsenen zeigen sich deutlich mehr Pocken, zudem können Komplikationen wie Gehirnhautentzündungen, Lungenentzündungen oder Magen-Darm Beschwerden auftreten.

Meistens erkranken Kinder zwischen dem dritten und zehnten Lebensjahr an Windpocken und sind nach Angaben zu etwa 80 % nach Abklingen der Krankheit immun gegen den Virus. Nach der Erstinfektion und dem anschließenden Ausbruch zieht sich der Virus zurück und die aufgebauten Antikörper im Blut verhindern einen weiteren Ausbruch.

Allerdings kann derselbe Virus durch das körperbedingte Abschwächen der Immunität (oft erst einige Jahre später) in Form einer Gürtelrose wieder auftreten. Stress, Schockerlebnisse oder andere ernsthaft den Körper beanspruchende Krankheiten können einen erneuten Ausbruch begünstigen bzw. auslösen.

Gefährlich sind Windpocken vor allem für Schwangere oder für Kinder, welche eine Immunschwäche besitzen, hierbei empfiehlt es sich schnellstmöglich Informationen bei Ärzten einzuholen.

Wie werden Windpocken behandelt?

Die Behandlung besteht zu größten Teilen darin, die Beschwerden zu lindern, in diesem Fall werden Cremes, Lotionen oder Tropfen verordnet, die auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden, um den Juckreis für einige Zeit zu lindern. In manchen Fällen werden Medikamente, die das Fieber senken oder direkt gegen den Virus wirken, verordnet.

Windpocken Es ist ratsam Windpocken nicht aufzukratzen, da sonst Narben zurückbleiben und die befallenen Stellen sich infizieren können. Auch schmutzige Finger bzw. Schmutz unter den Fingernägel oder fehlende Körperhygiene können in dieser Zeit weitere Entzündungen provozieren. Aus diesem Grund empfiehlt es sich die Fingernägel zu kürzen. Bei der Körperhygiene darauf achten, dass das Reinigen lediglich mit lauwarmem oder kühlem Wasser erfolgt, da ein feuchtwarmes Klima den Juckreiz begünstigen würde. Wenn eine Erkrankung besteht, sollte man sich keiner zu starken Sonnenstrahlung aussetzten, da an den betroffenen Stellen des Hautausschlags Flecken entstehen und möglicherweise zurückbleiben. Bei Windpocken ist es auch wichtig darauf zu achten den Kontakt mit Personen, welche noch nie mit dem Virus angesteckt wurden, zu vermeiden, da die Ansteckungsgefahr sehr hoch ist.

Vorbeugung

Um eine mögliche Ansteckung zu verhindern kann mittels Windpocken-Impfung gegen den Virus vorgebeugt werden. Für Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren sowie für Frauen mit Kinderwunsch, welche noch nicht an Windpocken erkrankt sind, ist eine Impfung anzuraten. Auch für Personen, die bei möglicher Erkrankung ein Risiko für Komplikationen aufweisen, empfiehlt es sich impfen zu lassen:

  • Personen mit schwerer Neurodermitis
  • Personen mit Immunschwäche (beispielsweise Leukämie)
  • Medizinisches Personal in der Kinderheilkunde, Onkologie, Frauenheilhunde/Geburtshilfe oder Intensivmedizin
  • Angestellte in Gemeinschaftseinrichtungen

  • Bei Personen ab dem 13. Lebensjahr sind zwei Impfungen im Abstand von sechs Woche notwendig, um einen vollständigen Schutz zu gewährleisten.

    Bild: Chickenpox blister-(closeup).jpg | CC icon Some Rights Reserved

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