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UNICEF Studie: Wohlbefinden von Kindern

Gestern, Mittwoch, veröffentlichte das UNICEF Forschungszentrum die erste umfassende Studie zum Wohlbefinden von Kindern in den OECD-Staaten (OECD: Organisation for Economic Cooperation and Development). In 21 Industrienationen wurden sechs Bereiche (materielle Lage, Gesundheit, Sicherheit, Bildung, die Beziehungen zu Eltern und Freunden, Risikoverhalten im Alltag und das subjektive Wohlbefinden) in Bezug auf Kinder untersucht und in den unterschiedlichen Ländern bewertet.

UNICEF Logo Laut Untersuchung erfüllen alle Länder die Grundbedürfnisse ihrer Kinder. Im Ranking um das Wohlbefinden belegt Österreich jedoch nur Platz 18. In der Gesamtbewertung der jeweiligen Länder gibt es jedoch keines, das in allen Bereichen im oberen Drittel der Auswertung liegt.

"Alle Länder haben Schwächen, die angegangen werden müssen"??, so die Direktorin vom UNICEF Forschungszentrum Marta Santos Pais, "und keine der sechs Dimensionen ist stellvertretend für das Wohlbefinden von Kindern insgesamt. Einige OECD-Länder weisen in den diversen Bereichen sehr unterschiedliche Ergebnisse auf."??

Unter anderem wurde erhoben, dass zwischen Pro Kopf-Einkommen und Wohlbefinden der Kinder kein direkter Zusammenhang besteht. Die Tschechische Republik besetzt laut Studie einen höheren Platz im subjektiven Wohlbefinden, als wohlhabendere Länder.

Aus dem Pressebericht:
"Der Report stellt im Grunde alle verfügbaren Daten untereinander in Vergleich. Ein Vergleich, der mit Vorsicht zu bewerten ist, weil Daten zu einigen Bereichen einige Jahre zurückliegen", so Dr. Gudrun Berger, Geschäftsführerin UNICEF Österreich, "aktuelle Studien und Umfragen wären in den kritischen Bereichen sicher sinnvoll."

UNICEF Ranking Logo Die kritischen Bereiche sind u.a. in der Dimension Gesundheit zu finden. Nach Angaben der Weltbank kommen in Österreich rund 7% der Babys mit zu geringem Geburtsgewicht auf die Welt (Stand: 2005) und nur rund 80% der Kinder sind im 2. Lebensjahr gegen Masern, Diphtherie und Polio geimpft (Stand: 2002). Weiters ist nach Angaben der WHO der Anteil an rauchenden Jugendlichen in Österreich im internationalen Vergleich relativ hoch " 13,2% der 11-, 13- und 15-Jährigen gaben an, zumindest einmal in der Woche zu rauchen (Stand: 2001). Auch der Anteil an Teenager-Geburten ist im Vergleich zu den anderen OECD-Staaten eher hoch (Stand: 2005).

Weiters scheint die Bereitschaft zu Mobbing bei Österreichs Jugendlichen überdurchschnittlich ausgeprägt zu sein, denn 44% der befragten 11-, 13- und 15-Jährigen gaben an, in den letzten zwei Monaten von anderen Jugendlichen gemobbt worden zu sein (Stand: 2001). Andererseits ist der Anteil der 11- , 13- und 15-Jährigen, die ihre Altersgenossen als "nett und hilfsbereit" einstufen (Stand: 2001) und berichten, gerne in die Schule zu gehen (Stand: 2001), überdurchschnittlich hoch.

Die Studie, die unter dem Namen "Report Card 7" läuft, soll einen Überblick bieten, aber auch als Anlass dazu dienen, das kindliche Wohlbefinden auch in Industrienationen im Auge zu behalten.


www.unicef.de - Zur Hauptseie von UNICEF Deutschland
www.unicef.de/... - PDF-Download der Studie

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