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Lungenentzündung

Die Lungenentzündung, in der Fachsprache auch Pneumonie genannt, ist eine akute Atemwegsinfektion, bei der es zu einer Entzündung des Lungengewebes und der Atemwege im Brustkorb kommt. Es gibt verschiedene Arten von Lungenentzündungen, die nach der jeweils im Brustraum betroffenen Region und den Erregern unterschieden werden.

Lungenröntgen Die Lungenentzündung, in der Fachsprache auch Pneumonie genannt, ist eine akute Atemwegsinfektion, bei der es zu einer Entzündung des Lungengewebes und der Atemwege im Brustkorb kommt. Es gibt verschiedene Arten von Lungenentzündungen, die nach der jeweils im Brustraum betroffenen Region und den Erregern unterschieden werden.

Besonders oft erkranken Säuglinge, Kleinkinder und ältere Menschen an Lungenentzündungen. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO ist Pneumonie heute noch immer jene Krankheit, an deren Folgen weltweit die meisten Kinder unter fünf Jahren sterben. Lungenentzündungen fordern damit mehr kindliche Todesopfer als Masern, HIV und Malaria zusammen.

Allerdings gibt es hinsichtlich der Sterblichkeitsrate bei Pneumonie starke Unterschiede zwischen den industrialisierten Ländern und den Entwicklungsländern. Bedingt durch falsche, fehlende oder zu späte Behandlungen ist in letzteren rund ein Fünftel aller Todesfälle von Kindern unter fünf Jahren auf Lungenentzündungen zurückzuführen. Im Gegensatz dazu liegt der Anteil in industrialisierten Ländern nur bei zwei Prozent. 95 Prozent aller Pneumonie-Neuerkrankungen in dieser Altersgruppe werden ebenfalls in Entwicklungsländern verzeichnet.

Wodurch wird eine Lungenentzündung ausgelöst?

Lungenentzündungen können infektiöse oder nicht-infektiöse Ursachen haben. Infektiöse Auslöser sind Viren wie z.B. Influenzaviren oder das Respiratory-Syncytial-Virus, das besonders bei Säuglingen schwere Lungenentzündungen verursachen kann. Aber auch Bakterien wie Streptokokken, Pneumokokken, Mykoplasmen oder Haemophilus influenzae zählen zu den infektiösen Auslösern. In seltenen Fällen entwickeln sich Pneumonien zudem aus Pilzinfektionen, etwa bei Patienten mit bereits geschwächtem Immunsystem oder Neugeborenen. Zu den nicht-infektiösen Ursachen zählen allergische, chemische und physikalische Reize.

Die Übertragung eines Erregers kann bei Neugeborenen bereits bei der Geburt oder in der Zeit danach im Krankenhaus passieren. Unabhängig vom Alter erfolgt eine Ansteckung aber meistens durch Tröpfcheninfektionen (Husten, Niesen, Sprechen).

In der Mehrzahl der Krankheitsfälle sind Pneumokokken die Auslöser für eine Lungenentzündung. Schutz kann in diesem Fall eine Pneumokokken-Impfung bieten, die ab dem dritten Lebensmonat durchgeführt wird. In Österreich empfiehlt der Impfausschuss des Obersten Sanitätsrats diese Impfung seit 2002 für Babys und Kleinkinder. Ein Schutz gegen andere Pneumonie-Erreger ist dadurch jedoch nicht gewährleistet.

Bei Lungenentzündungen wird aber nicht nur nach der Art des Erregers unterschieden, sondern auch nach Neuinfektion oder einer Infektion, die durch eine vorangegangene Erkrankung der Atemwege verursacht wurde (primäre und sekundäre Pneumonie). Differenziert wird auch nach der jeweils betroffenen Region der Atemwege. So spricht man etwa von Bronchopneumonie, wenn die Atemwege und das angrenzende Lungengewebe entzunden sind. Bei einer Segment- oder Lobärpneumonie ist dagegen nur ein Teil oder ein Lappen des Lungengewebes betroffen. Entwickelt sich die Entzündung in jenem Gewebe, das die Lunge umgibt, handelt es sich um eine interstitielle Pneumonie.

Welche Symptome zeigt mein Kind bei einer Lungenentzündung?

Je nach Alter des Erkrankten und des Erregertyps treten bei einer Lungenentzündung unterschiedliche Symptome auf. Allgemein lassen sich bei Kindern jedoch folgende Anzeichen beobachten:
  • Schnelle oder schwere Atmung bis hin zur Atemnot
  • Fieber
  • Husten
  • Appetitlosigkeit
  • hohe Herzfrequenz
  • mattes und blasses Äußeres
  • Nasenflügel bewegen sich deutlich beim Ein- und Ausatmen
Hinzu kommen manchmal Begleiterscheinungen wie Kopfweh oder Bauchschmerzen bzw. ein geblähter Bauch. Bei einer schweren Lungenentzündung können sich die Lippen des Kindes bläulich verfärben. Der Allgemeinzustand ist eher schlecht, das Kind verspürt ein deutliches Krankheitsgefühl.

Bakterielle Erreger wie Pneumokokken verursachen meist stärkere Symptome wie schnell eintretendes, hohes Fieber (bis zu 40°C), das möglicherweise von Schüttelfrost und Husten mit rotbraunem oder grün-gelbem Auswurf begleitet wird. Bei Virusinfektionen ist der Krankheitsverlauf dagegen langsamer und eher leichter. Die Patienten fühlen sich abgeschlagen, klagen über trockenen Husten, Kopf- und Gliederschmerzen sowie leichtes Fieber.

Bei Säuglingen kann es zusätzlich zu Krämpfen, Erbrechen oder einer Trinkschwäche kommen. Zu beachten ist auch, dass die typischen Symptome bei Babys zum Teil nur schwer erkennbar sind. Kinder mit intaktem Immunsystem und ohne weitere Erkrankungen haben eine Lungenentzündung bei angemessener Behandlung meist nach sieben bis zehn Tagen überstanden.

Welche Behandlung ist bei einer Lungenentzündung notwendig?

Eine ärztliche Behandlung ist bei einer Lungenentzündung immer erforderlich. Besteht bei einem Kind Verdacht auf Pneumonie, leidet es unter Atemnot oder ist bereits eine bläuliche Verfärbung der Lippen zu erkennen, sollte ehestmöglich eine Arztpraxis oder ein Krankenhaus aufgesucht werden.

Für eine korrekte Diagnose und die anschließende richtige Behandlung muss die Ärztin oder der Arzt die Krankengeschichte des Kindes kennen. Außerdem werden im Rahmen einer ersten Untersuchung die Atemgeräusche des kleinen Patienten abgehört (Rasselgeräusche), zusätzlich werden mit einem Röntgen des Brustkorbs, einem Blutbefund und einem Erregernachweis die Art der Lungenentzündung und die Ursache festgestellt. Auf Basis dieser Befunde kann die weitere Behandlung geplant werden.

Denn so unterschiedlich wie die Arten von Lungenentzündungen, sind bei dieser Erkrankung auch die Behandlungsmöglichkeiten. Durch Bakterien ausgelöste Pneumonien können mit Antibiotika behandelt werden, die auf den verursachenden Erregertyp abgestimmt sind. Durch die Medikamente sinkt das Fieber nach ein bis zwei Tagen deutlich ab und der Allgemeinzustand verbessert sich.

In den meisten Fällen kann das Kind zuhause gepflegt werden. Bei besonders schweren Erkrankungen oder zusätzlichen Infektionen wird es vermutlich stationär behandelt. Dies muss vom behandelnden Arzt nach der Diagnose individuell entschieden werden.

Wird der kleine Patient in häusliche Pflege übergeben, sollte auf möglichst viel Ruhe und Schlaf geachtet werden, auch die ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit ist wichtig. Nach Absprache mit dem Arzt ist die Verabreichung von schleimlösenden Medikamenten möglich, der Husten sollte jedoch nicht unterdrückt werden.

Welche Komplikationen können auftreten?

Komplikationen können dann auftreten, wenn der Patient bereits an einer anderen, möglicherweise auch chronischen Erkrankung leidet, oder ein schwerer Verlauf der Lungenentzündung eintritt. Dann kann es zu einer Entzündung des Brustfells, Sekret- oder Eiteransammlungen in der Brusthöhle oder einer Blutvergiftung kommen.

Auch die Bildung von Abszessen, die Erkrankung anderer Organe oder eine respiratorische Insuffizienz sind möglich. Bei letzterem kann der Patient durch die Erkrankung des Lungengewebes selbst nicht mehr genügend Sauerstoff aufnehmen und muss beatmet werden.

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