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Drei-Tage-Fieber

Das Drei-Tage-Fieber, auch Exanthema subitum oder Roseola infantum genannt, ist zumeist eine der ersten Erkrankungen, die Kinder in ihrem Leben durchmachen. Fast 95 Prozent aller Sprösslinge erkranken zwischen dem 6. Monat und dem zweiten Lebensjahr an dieser Virusinfektion. Es sind aber auch vereinzelte Krankheitsfälle bei jüngeren oder älteren Kindern bekannt.

Mutter legt einem Kind das aufrecht im Bett sitzt die Hand auf die Stirn

Die typischen Anzeichen des Drei-Tage-Fiebers sind wenige Tage andauerndes, hohes Fieber, gefolgt von einem leichten Hautauschlag. Es gibt bislang keine Schutzimpfung, allerdings verläuft die Krankheit in den meisten Fällen auch sehr harmlos. Nachdem sie überstanden ist, bleibt das Kind voraussichtlich ein Leben lang dagegen immun.

Wie wird das Drei-Tage-Fieber übertragen?

Diese Kinderkrankheit wird meistens durch das menschliche Herpesvirus HHV-6 ausgelöst, in selteneren Fällen auch durch den Herpesvirustyp HHV-7. Die Virusinfektion ist weltweit verbreitet und wird durch Tröpfcheninfektion übertragen. Der Erreger kann also durch Niesen, Husten oder Sprechen weitergegeben werden. Kinder können das ganze Jahr über an dem Drei-Tage-Fieber erkranken, einige Studien haben allerdings eine erhöhte Anzahl von Fällen in den Frühjahrs- und Herbstmonaten gezeigt.

Die Dauer zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit (Inkubationszeit) kann von Patient zu Patient unterschiedlich lang ausfallen. Bei manchen Kindern tritt das Fieber bereits nach einer oder zwei Wochen auf, bei anderen erst nach knapp drei Wochen. Die Ansteckungsgefahr ist drei Tage vor Beginn des Temperaturanstiegs bis zum Auftreten des Hautauschlags am größten.

Welche Symptome treten auf?

Ist ein Kind an Drei-Tage-Fieber erkrankt, können Eltern folgende charakteristische Symptome beobachten:

  • Plötzlich eintretendes, durchgehend hohes Fieber (über 38°C, bis zu 41°C)
  • Fieber hält drei bis fünf Tage an
  • Schnelles Abklingen des Fiebers
  • Mit Nachlassen des Fiebers entwickelt sich ein leichter, rötlicher Ausschlag auf Bauch, Brust und Rücken des Kindes

Der Hautausschlag besteht aus kleinen Flecken, die zwei bis fünf Millimeter messen und flach oder leicht erhaben sind. Sie verlaufen zum Teil ineinander und werden weiß, wenn man Druck auf sie ausübt. Die Rötungen können sich außer am Rumpf auch auf den Armen und Beinen des kleinen Patienten ausbreiten. Manche Kinder klagen bedingt durch den Ausschlag auch über starken Juckreiz. Dieser sollte aber bald wieder nachlassen, da auch die Hautrötungen selbst nicht lange anhalten. Bereits nach wenigen Stunden kann der Ausschlag abklingen, spätestens nach ein paar Tagen sollte er nicht mehr zu sehen sein.

Die für das Drei-Tage-Fieber typischen Symptome sind während des Krankheitsverlaufs bei einem Großteil der Kinder zu beobachten. Zusätzlich kann es auch zu Appetitlosigkeit kommen sowie in seltenen Fällen zu einer Rachenentzündung oder geschwollenen Lymphknoten am Hals. Bei Nachlassen des Hautausschlages verklingen jedoch auch diese Beschwerden. Nur bei einem Fünftel der Patienten sind keinerlei Anzeichen einer Krankheit zu erkennen. Insgesamt befinden sich die Kinder während des Krankheitsverlaufs in einem guten Allgemeinzustand.

Erst mit dem Auftreten des Ausschlages kann bei einem erkrankten Kind die endgültige Diagnose Drei-Tage-Fieber gestellt werden. Aufgrund der schrittweisen Aneinanderreihung der Symptome ist es dann aber möglich, die Viruskrankheit klar von anderen Kinderkrankheiten abzugrenzen. Ganz anders als bei Röteln, Masern oder Ringelröteln breitet sich der Hautausschlag beim Drei-Tage-Fieber nur selten auf das Gesicht aus.

Das Abklingen des Fiebers bei gleichzeitigem Auftreten des Ausschlags unterscheidet die Infektionskrankheit ebenfalls deutlich von anderen Erkrankungen. Bei Masern würde das Fieber etwa erst mit Einsetzen der Hautrötungen ansteigen. Im Gegenteil zu anderen Kinderkrankheiten bringt das Drei-Tage-Fieber auch weder Husten oder Schnupfen mit sich.

Welche Behandlung ist bei Drei-Tage-Fieber notwendig?

Es ist verständlich, dass sich Eltern Sorgen machen, wenn ihr Kind hohes Fieber bekommt. Bei Drei-Tage-Fieber gibt es allerdings keine spezielle Behandlung. Je nach Stärke der Symptome kann die Ärztin oder der Arzt individuelle Maßnahmen zur Linderung der Beschwerden anwenden. Wie auch bei anderen Erkrankungen, die einen sehr starken Anstieg der Körpertemperatur mit sich bringen, ist es auch hier ratsam, einen Mediziner zur Beratung zu kontaktieren.

Bei fieberhaften Erkrankungen und damit auch bei dem Drei-Tage-Fieber ist es besonders wichtig, dass der Patient ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt. Eltern können ihrem Kind also neben Wasser auch Tee, verdünnte Fruchtsäfte oder Suppe anbieten sowie Muttermilch, falls ein Baby noch gestillt wird. Da das Kind für die schnelle Genesung vor allem Ruhe braucht, sollte man es in jedem Fall für die Dauer der Krankheit zuhause lassen. Im Allgemeinen erholen sich die Patienten sehr schnell wieder.

In Absprache mit dem behandelnden Arzt können auch leichte fiebersenkende Mittel, Wadenwickel oder Fieberzäpfchen zur Linderung der Symptome eingesetzt werden. Ein Bad in kaltem Wasser oder Eis zur Senkung der Körpertemperatur sollten allerdings vermieden werden. Auf keinen Fall sollte dem jungen Patienten Aspirin verabreicht werden. Denn einige Studien haben gezeigt, dass die Einnahme des Medikaments bei Kindern mit fiebrigen Infekten das Reye-Syndrom verursacht, das eine Schädigung des Gehirns oder der Leber zur Folge haben kann.

Welche Komplikationen können auftreten?

Obwohl die Krankheit meist ohne Komplikationen verläuft, können das hohe Fieber und der damit verbundene schnelle Anstieg der Körpertemperatur bei einigen Kindern zu Fieberkrämpfen führen. In diesem Fall sollte unbedingt ein Krankenhaus aufgesucht werden, vor allem wenn es sich um den ersten Fieberkrampf des Kindes handelt. Nur so können auch mögliche andere Erkrankungen ausgeschlossen werden.

Wenn das Kind im Krankenhaus eintrifft, ist der Fieberkrampf meistens schon wieder vorbei. Zuhause sollten Eltern darauf achten, dass während dem Krampf ausreichend Platz um das Kind herum ist, um Verletzungen aufgrund der Zuckungen zu vermeiden. Eltern sollten aber nicht versuchen, die Krämpfe des Kindes zu unterdrücken bzw. Arme oder Beine festzuhalten. Auch die Atemwege müssen freigehalten, einengende Kleidung kann gelockert werden.

Großteils verlaufen Fieberkrämpfe unkompliziert und dauern nur wenige Minuten. Problematisch können sie bei einer Dauer ab 15 Minuten oder bei mehrmaligen Wiederholungen in kurzer Zeit werden.

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