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Verbunden mit der Mutter
Der Wissenschaftler Andrew Weeks von der britischen University of Liverpool veröffentlichte zuletzt im British Medical Journal einen Artikel, in dem er darauf hinweist, dass eine verzögerte Trennung der Nabelschnur für Neugeborene einen gesundheitlich-positiven Effekt haben kann.
Für gewöhnlich wurde bis dato eine frühe Abnabelung des Kindes empfohlen um eventuelle weitere Behandlungsschritte wie z.B. eine Beatmung schneller einleiten zu können. Die Ergebnisse zu denen die Wissenschaftler um Andrew Weeks gekommen sind, besagen, dass in den ersten drei Minuten nach der Geburt sehr viel sauerstoffreiches Blut über die Nabelschnur von der Mutter zum Neugeborenen gepumpt wird. Dieser Umstand kann gerade bei frühgeborenen Kindern immunstärkend wirken und mögliche Krankheiten wie Blutarmut (Anämie) und Eisenmangel vorbeugen. Der Mutter entstehen dadurch keine Nachteile. Bei zum Termin geborenen Kindern kann durch eine verzögerte Abnabelung eine Art Eisenspeicher-Effekt in den ersten Lebenswochen von Vorteil sein.
Andrew Weeks drängt auf eine Diskussion unter Gynäkologen und Geburtshelfern und meint, dass eine verzögerte Abnabelung bei Risikogeburten wie Frühgeburten oder bei Kaiserschnitten sehr gut geplant und überlegt geschehen muss.
Die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des Internationalen Verbandes für Gynäkologie und Geburtshilfe gehen nun ebenfalls dahin, die Abnabelung nicht mehr sofort nach der Geburt durchzuführen.
www.bmj.com - Webseite des British Medical Journal
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