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Neue Schnullergeneration
Kieferspezialisten warnen vor dem was Babys lieben. Heiß begehrt von unseren jungen Erdenbürgern, begleitet das oralstimulierende Objekt einen hohen Anteil der Kleinkinder oft bis zum 4. oder 5. Lebensjahr. Doch die Form und die Häufigkeit der Verwendung eines Schnuller entscheiden das Wachstum des Kiefers mit.
Experten warnen seit Jahren, dass ein großer Anteil der Zahn- und Kieferfehlstellungen auf falsch geformte und zu häufig verwendete Sauger zurückzuführen ist. Der Kufsteiner Kieferorthopäde Dr. Herbert Pick hat 15 Jahre intensive Forschungsarbeit auf diesem Gebiet betrieben. Herkömmlich erhältliche Sauger führen, laut Univ.-Prof. DDr. Dieter Müßig, bei häufiger Verwendung bei 60 - 70 % der Schnullerträger zu Fehlstellungen des Gebisses. Der dadurch ausgelöste Kreuzbiss, offene Biss- oder Zahnfehlstellungen sind die Folge. Während die Zähne ab drei bis fünf Jahren korrigiert werden können, bleibt das verformte Kiefer bestehen und führt zu andauernden Gesichtsverformungen. Im Gegensatz weisen gestillte Kinder sowie Finger- oder Daumenlutscher nur 10 Prozent Beeinträchtigungen im Bereich Zähne, Kiefer und Gaumen auf.
Die Werbestrategen der Industrie setzen auf Schlagworte wie "naturnah", "brustwarzenident" und "kieferschonend". Tatsächlich findet sich in dem 150 Seiten langen Fragebogen der TÜV-Zulassungsbehörde keine einzige Frage bezüglich "Auswirkungen des Schnullers auf Zahn- und Kieferfehlentwicklungen", so Dr. Pick. Besonders dicke Schäfte bei Schnullern führen zu "offenem Biss", dass heißt die Zähne gewöhnen sich daran und stellen sich darauf ein, dass ein Zusammenbeißen der Vorderzähne gar nicht möglich ist. Aber auch dadurch, dass die Zunge auf den Schnuller drückt, wird das Gaumendach oft stundenlang nach oben gepresst, verformt sich und verengt dadurch den Oberkiefer. Dies führt häufig zu einem Kreuzbiss mit einer nicht mehr korrigierbaren Oberkieferfehlstellung. Die wichtige Funktion der Zunge für die korrekte Entwicklung der Kieferbreite wird durch die Verwendung eines Schnullers nicht mehr richtig ausgeübt, weil die Zunge nicht mehr an die Kieferseiten kommt.
Der Schnuller sollte als Genussmittel behandelt werden. Das Kind sollte den Schnuller nur bekommen wenn es ihn verlangt und nur für wenige Minuten, um das Saugbedürfnis, aber kein anderes damit zu befriedigen (z.B. kein Ersatz für Kuscheln, Aufmerksamkeit, als Trost etc.). Nach dem Einschlafen gehört der Schnuller aus dem Mund. Er sollte nicht überall und dauernd verfügbar sein, also sich nicht in der Hosentasche befinden oder an der Halskette des Kindes baumeln.
Einige Hauptmerkmale, die ein qualitativ hochwertiger Schnuller haben sollte: Ein schmaler Schaft, damit kein offener Biss entsteht, bei dem Unter- und Oberkiefer nicht schließen. Der Sauger sollte aus hochwertigem Material in einem Stück sein, um Bakterienansammlungen an den Verbindungsstellen zu verhindern. Für unterwegs ist ein sauberer Behälter zur Aufbewahrung von Vorteil. Auf keinen Fall "brustwarzennahe" Sauger verwenden.
Dr. Pick hat einen Schnuller entwickelt der laut Presseinformation neue Erkenntnisse der Forschung berücksichtigt.
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