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Was ist Motopädagogik und Psychomotorik ?
Unter Motopädagogik/Psychomotorik versteht man "Erziehung durch Bewegung". Dahinter steht ein ganzheitliches, pädagogisches Konzept, das über den Körper, die Bewegung und das Spiel (Wahrnehmen, Erleben und Handeln) das Kind in seiner Persönlichkeitsentwicklung fördert.
Die Auseinandersetzung mit dem Körper und der bewusste Einsatz von Materialien findet meist in Gruppen statt, weil hier auch die Aneignung sozialer Verhaltensweisen wie Toleranz, Rücksicht und Kooperation sowie die Bewältigung von Konflikten und Misserfolgen ermöglicht wird.
Durch die Förderung und Unterstützung der Kinder in den Bereichen der Ich-, Material- und Sozialkompetenz werden sie in ihrer Entwicklung positiv beeinflusst. Im Vordergrund stehen erlebnisorientierte Bewegungsangebote in der Groß- und/oder Kleingruppe, ohne Leistungsdruck und Versagensängste.
Umgemünzt auf Motopädagogik/Psychomotorik bedeutet dies, dass jedes Kind als Individuum wahrgenommen wird mit all seinen Stärken und Schwächen und als solches geachtet und "behandelt" wird. Ein wichtiger Faktor der heutigen Zeit ist, dass Kinder viel zu viel mit dem "Kopf" arbeiten und ausgleichen müssen weil der Körper nicht mehr mithalten kann. Bewegungsarmut und schlechte Körperhaltung wird oft schon im Kindergarten- oder Volksschulalter festgestellt. Das ist nicht verwunderlich, denn viele Kinder haben zwar Playstations, Nintendos, X-Box, Videospiele, 64 Fernsehkanäle, Filme auf Videos, Surround Sound, eigene Fernseher und Computer mit Internet und Chat-Rooms und sie eignen sich mit diesen Medien auch Fertigkeiten an. Meist kommt aber durch ein Übermaß in diesem Bereich die ganzkörperliche Betätigung zu kurz und so lernen die Kinder nicht, mit ihrem Körper adäquat umzugehen. Mängel in den Bereichen Köpperwahrnehmung, Koordination, Gleichgewicht, Grob- und Feinmotorik, Krafteinsatz und Kondition sind oft die Folge. Diese Fähigkeiten sind wiederum Voraussetzungen um u. a. in der Schule ruhig sitzen zu können und aufmerksam dem Unterricht zu folgen.
In der Motopädagogik/Psychomotorikgruppe dürfen Kinder laufen. springen rutschen klettern balancieren usw. und können so ihren Körper mit all seinen Möglichkeiten kennenlernen. Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit trainieren die Kinder bei ausgewählten Laufspielen und können sich bei diesen auch "auspowern".
In der Kreativphase werden bestimmte Materialien zur Verfügung gestellt mit denen die Kinder experimentieren oder eine bestimmte Aufgabe lösen sollen z. B. "ein Fahrzeug bauen". Dadurch erfahren sie selbst wie Dinge funktionieren und zusammenhängen und können ihre eigenen Lösungen finden. Bei der Zusammenarbeit in Kleingruppen lernen sie auch voneinander und den Umgang miteinander. Da es schon viele Einzelkinder gibt, ist das eine Möglichkeit Sozialkompetenz zu erwerben.
Die "Arbeit des Kindes" wird anerkannt aber nicht bewertet, dadurch hat das jedes Kind, auch wenn etwas nicht gleich funktioniert, ein positives Erlebnis und wird es noch mal versuchen. Hilfestellung geben ist dabei die Aufgabe der MotopädagogIn/PsychomotorikerIn; dies tut sie indem sie versucht das Kind zur Lösung zu führen und nicht die Lösung vorzugeben. So hat das Kind das Gefühl es selbst geschafft zu haben, was auch stimmt und das hebt seinen Selbstwert. Zur Sensibilisierung der Kinder auf rhythmische Wechsel von Aktivität und Ruhe werden Entspannungs- und Massagespiele aber auch Spiele bei denen Spannung und Entspannung wechseln, eingesetzt.
Bei der Reflexion zur Stunde z. B. "Was hat mir heute besonders und was nicht gefallen?" kann von den Kindern und auch der MotopädagogIn/PsychomotorikerIn nochmals ein Thema aufgenommen und gemeinsam besprochen werden z. B. "Wie kann man etwas besser machen".
Zusammenfassend kann man Motopädagogik/Psychomotorikgruppen als eine Möglichkeit für alle Kinder sehen die zusätzliche Körper- und Sinneserfahrungen brauchen. Sie können in einer Gruppe ohne Leistungszwang ihre Grob- und Feinmotorik verbessern und erfahren dadurch eine Aufwertung ihrer Selbst und somit eine Stärkung des Selbstwertgefühls. Die ganzheitliche Förderung des Kindes (das Zusammenwirken von Bewegung, Wahrnehmung, Denken, Fühlen, Erleben und Gestalten) steht im Vordergrund ohne die Wichtigkeit der Beziehungsebene zwischen der MotopädagogIn/PsychomotorikerIn und den Kindern außer acht zu lassen.
Die Auseinandersetzung mit dem Körper und der bewusste Einsatz von Materialien findet meist in Gruppen statt, weil hier auch die Aneignung sozialer Verhaltensweisen wie Toleranz, Rücksicht und Kooperation sowie die Bewältigung von Konflikten und Misserfolgen ermöglicht wird.
Durch die Förderung und Unterstützung der Kinder in den Bereichen der Ich-, Material- und Sozialkompetenz werden sie in ihrer Entwicklung positiv beeinflusst. Im Vordergrund stehen erlebnisorientierte Bewegungsangebote in der Groß- und/oder Kleingruppe, ohne Leistungsdruck und Versagensängste.
- Die Kinder werden über vielfältige motorische und wahrnehmungs-orientierte Lernangebote unterstützt um:
- ihrem Drang nach Bewegung nachzukommen,
- ihre Konzentration und Ausdauer zu schulen und zu fördern,
- ihr Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl zu stärken,
- ihre Gefühle besser auszudrücken bzw. kontrollieren zu können,
- den eigenen Körper und seine Bewegungen besser kennen zu lernen,
- ihre Grob- und Feinmotorik zu verbessern,
- als "Baumeister" eigene Ideen umsetzen zu lernen und dabei Möglichkeiten und Grenzen kennen zu lernen,
- soziale Verhaltensweisen zu erwerben und zu schulen und ihren Platz in einer Gruppe zu finden.
- Es wird mit Geräten und Materialien aus dem Turnsaal, aber auch mit Alltagsmaterialien wie z. B. Fliegenklatschen, Bierdeckeln, Klopapierrollen, Zeitungspapier etc. experimentiert und diese Dinge werden auch "zweckentfremdet" verwendet z.B. wird mit Fliegenklatschen und Luftballons Tennis gespielt.
- Neue Spiele werden erfunden und ausprobiert, wobei immer auf die Einhaltung der Spielregeln geachtet wird, es aber auch einen Freiraum gibt diese gemeinsam abzuändern.
- Das Helfen und helfen lassen und die Zusammenarbeit ist in den Gruppen ein wichtiges soziales Thema, aber auch das Konflikte austragen um gemeinsam eine Lösung zu finden.
- Motopädagogik/Psychomotorik nutzt also die Bewegung als Medium für Erziehung, Lernen, Entwicklungsförderung und soziale Verantwortlichkeit. Die MotopädagogIn/PsychomotorikerIn orientiert sich an den individuellen Stärken des Einzelnen. Sie stellt dem Kind Beziehung, Raum, Zeit und Inhalte zur Verfügung um dadurch den individuellen Entwicklungsprozess zu begleiten und zu unterstützen.
Warum ist Motopädagogik/Psychomotorik für die "Kinder unserer Zeit" sinnvoll und angebracht?
"Die Arbeit des Erziehers gleicht der eines Gärtners, der verschiedene Pflanzen pflegt. Eine Pflanze liebt den strahlenden Sonnenschein, die andere den kühlen Schatten; die eine liebt das Bachufer, die andere die dürre Bergspitze. Die eine gedeiht am besten auf sandigem Boden, die andere im fetten Lehm. Jede muss die ihrer Art angemessene Pflege haben, andernfalls bleibt ihre Vollendung unbefriedigend."
Der Erzieher, ein Gärtner - Abdul-BahaUmgemünzt auf Motopädagogik/Psychomotorik bedeutet dies, dass jedes Kind als Individuum wahrgenommen wird mit all seinen Stärken und Schwächen und als solches geachtet und "behandelt" wird. Ein wichtiger Faktor der heutigen Zeit ist, dass Kinder viel zu viel mit dem "Kopf" arbeiten und ausgleichen müssen weil der Körper nicht mehr mithalten kann. Bewegungsarmut und schlechte Körperhaltung wird oft schon im Kindergarten- oder Volksschulalter festgestellt. Das ist nicht verwunderlich, denn viele Kinder haben zwar Playstations, Nintendos, X-Box, Videospiele, 64 Fernsehkanäle, Filme auf Videos, Surround Sound, eigene Fernseher und Computer mit Internet und Chat-Rooms und sie eignen sich mit diesen Medien auch Fertigkeiten an. Meist kommt aber durch ein Übermaß in diesem Bereich die ganzkörperliche Betätigung zu kurz und so lernen die Kinder nicht, mit ihrem Körper adäquat umzugehen. Mängel in den Bereichen Köpperwahrnehmung, Koordination, Gleichgewicht, Grob- und Feinmotorik, Krafteinsatz und Kondition sind oft die Folge. Diese Fähigkeiten sind wiederum Voraussetzungen um u. a. in der Schule ruhig sitzen zu können und aufmerksam dem Unterricht zu folgen.
In der Motopädagogik/Psychomotorikgruppe dürfen Kinder laufen. springen rutschen klettern balancieren usw. und können so ihren Körper mit all seinen Möglichkeiten kennenlernen. Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit trainieren die Kinder bei ausgewählten Laufspielen und können sich bei diesen auch "auspowern".
In der Kreativphase werden bestimmte Materialien zur Verfügung gestellt mit denen die Kinder experimentieren oder eine bestimmte Aufgabe lösen sollen z. B. "ein Fahrzeug bauen". Dadurch erfahren sie selbst wie Dinge funktionieren und zusammenhängen und können ihre eigenen Lösungen finden. Bei der Zusammenarbeit in Kleingruppen lernen sie auch voneinander und den Umgang miteinander. Da es schon viele Einzelkinder gibt, ist das eine Möglichkeit Sozialkompetenz zu erwerben.
Die "Arbeit des Kindes" wird anerkannt aber nicht bewertet, dadurch hat das jedes Kind, auch wenn etwas nicht gleich funktioniert, ein positives Erlebnis und wird es noch mal versuchen. Hilfestellung geben ist dabei die Aufgabe der MotopädagogIn/PsychomotorikerIn; dies tut sie indem sie versucht das Kind zur Lösung zu führen und nicht die Lösung vorzugeben. So hat das Kind das Gefühl es selbst geschafft zu haben, was auch stimmt und das hebt seinen Selbstwert. Zur Sensibilisierung der Kinder auf rhythmische Wechsel von Aktivität und Ruhe werden Entspannungs- und Massagespiele aber auch Spiele bei denen Spannung und Entspannung wechseln, eingesetzt.
Bei der Reflexion zur Stunde z. B. "Was hat mir heute besonders und was nicht gefallen?" kann von den Kindern und auch der MotopädagogIn/PsychomotorikerIn nochmals ein Thema aufgenommen und gemeinsam besprochen werden z. B. "Wie kann man etwas besser machen".
Zusammenfassend kann man Motopädagogik/Psychomotorikgruppen als eine Möglichkeit für alle Kinder sehen die zusätzliche Körper- und Sinneserfahrungen brauchen. Sie können in einer Gruppe ohne Leistungszwang ihre Grob- und Feinmotorik verbessern und erfahren dadurch eine Aufwertung ihrer Selbst und somit eine Stärkung des Selbstwertgefühls. Die ganzheitliche Förderung des Kindes (das Zusammenwirken von Bewegung, Wahrnehmung, Denken, Fühlen, Erleben und Gestalten) steht im Vordergrund ohne die Wichtigkeit der Beziehungsebene zwischen der MotopädagogIn/PsychomotorikerIn und den Kindern außer acht zu lassen.
'Psychomotorik, das bedeutet auf der einen Seite stille, tief empfundene Freude am eigenen schöpferischen Tun. Andererseits gehört dazu auch das Gemeinschaftserlebnis. Insofern schlägt Psychomotorik eine Brücke vom Ich zum Wir, zum sozialen Umfeld.'
(Kiphard 1976, 25)
(Kiphard 1976, 25)
Zitat:
Der Kaufmann und der Papagei. Orientalische Geschichten in der Positiven Psychotherapie- Frankfurt/Main: Fischer, 2001, S. 49
Literatur zum Thema:
Ernst J. Kiphard "Ein Leben für die Psychomotorik- In
Psychomotorik "Grundlagen und Wege der Förderung.- Dortmund: Modernes Lernen, 2002; S. 16
Bewegt durchs Leben. Psychomotorik als Beitrag zur Entwicklung des Menschen.- Wien: Hölder-Pichler-Tempsky
- PESESCHKIAN, Nossrat:
Literatur zum Thema:
- MERTENS, Krista:
- PINTER-THEISS, Veronika/THEISS, Christian (Hrsg.):
Die Autorin:
Mag. Isolde Schmon arbeitet seit 15 Jahren als Sonder- und Heil- sowie als Moto- und Freizeitpädagogin.
Sie lebt und arbeitet in Wien.
Mag. Isolde Schmon arbeitet seit 15 Jahren als Sonder- und Heil- sowie als Moto- und Freizeitpädagogin.
Sie lebt und arbeitet in Wien.
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