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Weltstillwoche 2023: Neue Studie zum Stillen im öffentlichen Raum

Von 01. bis 08. August 2023 findet die Weltstillwoche statt – in diesem Jahr mit dem Ziel, stillende Frauen am Arbeitsplatz bestmöglich zu unterstützen und bei Arbeitgeber*innen diesbezüglich Bewusstsein zu schaffen. Aufklärungsbedarf gibt es jedoch nicht nur im beruflichen Umfeld, sondern auch im öffentlichen Raum, das zeigt eine aktuelle Stillumfrage des Babyartikelherstellers MAM. Jede zehnte Stillende entscheidet sich bewusst gegen das öffentliche Füttern und knapp jede Fünfte versucht es zu vermeiden. Der Grund: negative Reaktionen, unerwünschte Ratschläge und in den schlimmsten Fällen auch Beschimpfungen.

Negative Erfahrungen & Anfeindungen

An der 2023 durchgeführten Stillumfrage haben 6.419 Mütter aus der DACH-Region teilgenommen und Angaben zu ihrem Stillverhalten sowie persönlichen Erfahrungen beim Stillen im öffentlichen Raum, in Cafés, Restaurants oder Parks gemacht. Die Ergebnisse sind mitunter erschreckend und zeigen, dass es in puncto Akzeptanz und Stillfreundlichkeit in Österreich noch Aufholbedarf gibt. „Die Zahlen – sowohl aus dem Vorjahr als auch die aktuellen Ergebnisse – zeigen, dass Stillen in der Öffentlichkeit nach wie vor ein polarisierendes Thema ist. Jede Dritte (39 %) findet es unangenehm, in der Öffentlichkeit zu stillen. Die Mehrheit der stillenden Mütter haben bereits negative Reaktionen – manche sogar regelrechte Anfeindungen – erleben müssen. Zahlen, die uns als Gesellschaft zu denken geben sollten“, so Georg Ribarov, Umfrage-Initiator und MAM Market Manager.

Zu den stillunfreundlichsten Plätzen zählen mit 37% Cafés und Restaurants. Platz zwei belegen mit 30 % öffentliche Plätze und Parks, gefolgt von Einkaufsgeschäften (12 %). Im Rahmen der Umfrage hatten die Frauen die Möglichkeit, das Erlebte auch in eigenen Worten zu schildern: „Die Brust in einem Restaurant herzuzeigen sei unappetitlich“; „Ein Kellner kam zu mir und fragte: Können Sie ihr Kind nicht am Klo stillen?“; „In einem Café wurde ich hinausgeschmissen“; „Ein Mann fragte mich, ob er auch mal ‚ran dürfe‘“; „Mir wurde gesagt, ich könne mein Kind ja auch eine halbe Stunde später stillen“ – ein Auszug der Erlebnisse, die vom Babyartikelhersteller MAM dokumentiert wurden.

Aussagen, die auch Hebamme Christina Ruthhofer zu denken geben. Sie unterstreicht in ihrer Stellungnahme, dass Eltern fürsorglich und zeitnah auf frühkindliche Bedürfnisse reagieren sollten, um so eine starke Bindung zwischen Eltern und Baby aufzubauen und eine Basis für eine gesunde kognitive Entwicklung zu legen. Babys müssen prompt gestillt werden – unabhängig davon, wo man gerade ist.

Initiative zur Förderung einer stillfreundlichen Umgebung

Dass Stillen in der Öffentlichkeit für Mütter aufgrund der Reaktionen oft negativ behaftet ist, zeigt sich ebenfalls in den Ergebnissen der MAM-Studie. 48 % der befragten Frauen suchen bewusst wenig frequentierte Orte auf, um ihre Babys zu stillen. 43 % wählen Orte, die nicht gut einsehbar sind. Geht es nach dem Babyartikelhersteller, soll sich das aber rasch ändern. Ein Stillsiegel wurde ins Leben gerufen, um den öffentlichen Raum für Stillende sicherer zu gestalten: „Cafés und Restaurants, aber auch Museen, Hotels, Bibliotheken und andere öffentliche Einrichtungen sind herzlich eingeladen, sich der Initiative anzuschließen und für mehr Stillfreundlichkeit zu sorgen“, erklärt Ribarov von MAM. Betriebe, Lokale und Institutionen, die sich dafür interessieren, das Stillsiegel zu tragen, können sich unter www.stillsiegel.at registrieren. Dort gibt es auch die relevanten Punkte der österreichischen Stillcharta nachzulesen, die wie folgt lauten:

  • Sie und Ihr Baby sind herzlich willkommen.
  • Sie entscheiden.
  • Sie und Ihr Baby wissen es am besten.
  • Wir unterstützen Sie.
  • Gemeinsam für Normalisierung

Mehr Informationen zu MAM und zu den laufenden Umfragen des Herstellers findest du unter: www.mambaby.com.

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