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Unerwünschte Nebenwirkungen bei abschwellenden Nasensprays

Alle Jahre wieder! Spätestens wenn Infekte und Erkältungen Hochsaison haben, plagen uns Schnupfen, Husten, Halsschmerzen und Co.. Für Erwachsene ist das mitunter eine große Herausforderung und auch bei den Kleinsten folgt oft eine Erkrankung auf die nächste. Bei der Behandlung von lästigen Infekten setzen Eltern neben klassischen Hausmitteln gern auch auf rezeptfreie abschwellende Nasensprays. Diese können jedoch gerade bei kleinen Kindern zu gefährlichen Nebenwirkungen führen, so der deutsche Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.

Unerwünschte Nebenwirkungen bei abschwellenden Nasensprays

Vorsicht bei Babys und Kleinkindern

Grundsätzlich unterscheidet man Nasensprays, die die Schleimhäute befeuchten und den Abtransport von Sekret unterstützen, und jene Nasensprays, die dazu führen, dass die Schleimhäute sich zusammenziehen. Letztere bestehen aus einer Wirkstoffzusammensetzung mit Xylometazolin oder Oxymetazolin und sind rezeptfrei auch für Kinder in der Apotheke erhältlich.

Dennoch sind sie nicht harmlos, warnt der deutsche Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. Wird die Dosierungsanleitung nicht eingehalten oder kommt es zu einer Überdosierung, kann das schwere Folgen wie Atemnot, Krampfanfälle bis hin zum Koma haben. Daher sollten diese Mittel vor allem bei kleinen Kindern immer mit Bedacht und nur auf ärztliche Anweisung hin verabreicht werden. Bei Unsicherheiten hinsichtlich der Dosierung empfiehlt es sich, Rücksprache mit dem Apotheker/der Apothekerin zu halten. Generell hält der Berufsverband fest, dass Eltern die Packungsbeilage auch bei rezeptfreien Medikamenten genau lesen und die Dosierungshinweise unbedingt einhalten sollen. Vor allem bei chronisch kranken Kindern, die ohnehin schon Medikamente einnehmen müssen, müssen Eltern jedenfalls mit dem behandelnden Arzt/der behandelnden Ärztin sprechen. Auch pflanzliche oder rezeptfreie Präparate sind nicht frei von Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen.

Warum sind abschwellende Nasensprays so „beliebt?“ Das liegt ganz einfach daran, dass sie funktionieren. Xylometazolin oder Oxymetazolin verengen die Gefäße, dadurch schwillt die Schleimhaut in der Nase und den Nebenhöhlen ab und ein freies Durchatmen ist wieder möglich. Bei kleinen Kindern sind die Atemwege noch eng, die Gänge verstopfen bei ihnen also schneller als beim Erwachsenen.

Das kann zu Problemen beim Stillen oder Trinken aus dem Fläschchen führen, ebenso schlafen sie dadurch schlechter in der Nacht – das wiederum beeinträchtigt die Gesamterholung. Einige Kinder neigen in jungen Jahren auch zu Mittelohrentzündungen, da Sekret nicht ordentlich abfließen kann und gewissermaßen ein schmerzhafter Rückstau bis in den Gehörgang entsteht. In solchen Fällen oder bei schwerwiegenden Trinkproblemen können abschwellende Nasensprays durchaus auch für kleinere Kinder verschrieben werden, jedoch nur nach Absprache mit dem Kinderarzt/der Kinderärztin.

Hinweise zur sicheren Anwendung

Je gewissenhafter Eltern mit Nasensprays umgehen, desto sicherer ist die Behandlung für den Nachwuchs. Wenn abschwellende Sprays oder Tropfen zum Einsatz kommen, gilt es auf folgende Punkte zu achten:

  • Spray immer genau nach Vorgabe verabreichen. Eine Überdosierung stellt ein gesundheitliches Risiko für das Kind dar – bei Unsicherheiten einfach noch einmal in der Apotheke nachfragen.
  • Abschwellende Nasensprays dürfen nicht länger als sieben Tage verwendet werden. Auch bei wiederkehrenden Infekten muss eine „Spray-Pause“ eingehalten werden.
  • Bitte nur jene Nasensprays verwenden, die für Kinder im entsprechenden Alter gekennzeichnet sind (Altersangabe beachten). Kinder dürfen keine Sprays für Erwachsene erhalten!
  • Packungsanleitung genau durchlesen und beachten.
  • Es dauert ein paar Sekunden, bis das Nasenspray wirkt – nicht gleich einen weiteren Sprühstoß verabreichen.
  • Jedes Familienmitglied bekommt aus hygienischen Gründen sein eigenes Fläschchen – so wird die unerwünschte Übertragung von Keimen verhindert.

So kannst du dein Kind mit natürlichen Mitteln unterstützen

In der natürlichen Hausapotheke gibt es glücklicherweise zahlreiche Mittel, mit denen du deinem Kind in der Schnupfenzeit helfen kannst. Ganz wichtig für kranke Kinder: Zuwendung, Ruhe, Liebe und Aufmerksamkeit. Ein paar Extra-Kuscheleinheiten können nie schaden. Krank zu sein ist für die Kleinsten besonders anstrengend, umso mehr schätzen sie es, wenn sie eine Schulter zum Anlehnen haben. Folgende Hausmittel sind auch schon für kleinere Kinder geeignet:

  • Ein paar Tropfen Kochsalzlösung oder Muttermilch in die Nase träufeln.
  • Inhalationen mit Kochsalzlösung – für Babys und Kleinkinder gibt es Dampfvernebler, die das Inhalieren erleichtern.
  • Zwiebelsäckchen oder eine aufgeschnittene Zwiebel im Schlafzimmer helfen beim Durchatmen.
  • Feucht-warme Umschläge mit kleinen Tüchern, die auf die Nase des Babys gelegt werden, helfen beim Befeuchten der Atemwege.
  • Engelwurzbalsam oder Einreibungen aus Thymian und Myrte sind auch schon für kleinste Kinder geeignet. Vorsicht jedoch bei ätherischen Ölen – sie dürfen bei Babys nicht angewendet werden.

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